Während der Fohlenkörungen in diesem besonderen Körungsjahr wurde aufmerksam nach den Fohlen von Hengsten geschaut, die im Jahr 2018 gekört wurden: Matthys 504, Teun 505, Ulbe 506, Yme 507 und Willem 508. Von Wardy 509 kamen keine Fohlen zur Körung. Eine Analyse der Ergebnisse und eine kurze Beschreibung der KFPS Inspektion liefert für die Zucht Handhabbares.
Fünf Hengste haben in der zu Ende gegangenen Körungssaison ihren ersten Jahrgang Nachkommen sehen lassen. Angesichts dessen, dass es ein besonderes Jahr gewesen ist, in dem die Fohlen erst in einem späteren Stadium gekört wurden, ist die Zahl der gekörten Fohlen geringer als in vorangegangenen Jahren. Die Erwartung ist, dass bei der Anmeldung der Fohlen mehr Vorauswahl stattgefunden hat. Diese Gegebenheit könnte das Bild beeinflussen. Bei der Interpretation der Zahlen muss die Tatsache berücksichtigt werden, dass der eine Hengst bezüglich der Qualität der gedeckten Stuten mehr Chancen bekommt als ein anderer, und dass der Prozentsatz gekörter Nachkommen viele Variationen zeigt.
So haben Ulbe 506 und in geringerem Maße Matthys 504 einen auffallend niedrigeren Prozentsatz Stermütter (siehe Tabelle) angeboten bekommen als die anderen Hengste. Von Ulbe 506 und Willem 508 wurden relativ wenige Fohlen gekört (17 beziehungsweise 8). Von Wardy 509 (Hette 481 x Goffert 369) wurden keine Fohlen gekört. Von Matthys 504 (Norbert 444 x Beart 411) wurden 54 Fohlen gekört. Die Nachkommen von Matthys 504 sind befriedigend entwickelt, voll befriedigend lang liniert mit einer durchschnittlichen Beinlänge und häufig bergab gebaut. Die rassetypischen Fohlen haben viel Front: lange, vertikal platzierte Hälse (ein Unterhals kommt vor) und einen befriedigend edlen Kopf. Die Kopf-Halsverbindung ist nicht ausgesprochen leicht oder schwer. Die Schulterlage ist durchschnittlich, die Rücken und Lenden könnten häufig stärker sein. Vor allem der Verlauf des Rückens ist häufig weich, manchmal sehr weich. Die Kruppenlage variiert, die Kruppen haben durchgehend befriedigende Länge.
Das Beinwerk ist hart, mit einem von vorn betrachtet korrekt gestellten Vorderbein. Das Hinterbein ist häufig säbelbeinig. Der Schritt der Fohlen ist befriedigend bis voll befriedigend mit einem guten Gebrauch des Vorderbeins und überwiegend voll befriedigender Geschmeidigkeit. Der Hinterbeingebrauch der Fohlen zeigt ein wechselndes Bild. Die Körperhaltung ist befriedigend aufwärts.
Teun 505 (Bartele 472 x Rindert 406)
56 Fohlen gekört
Die Fohlen von Teun 505 sind im Allgemeinen gut entwickelt und korrekt gebaut: mit langen Linien, gut im proportioniert, überwiegend hochbeinig mit befriedigendem aufwärts des Rumpfes. Die Fohlen haben eine elegante Ausstrahlung durch ihre edlen Köpfe und lange, vertikal gestellte Hälse. Die Kopf-Halsverbindung ist wechselnd, aber nicht extrem leicht oder schwer. Die Schultern sind überwiegend befriedigend schräg gelagert. Der Rücken dürfte manchmal ein bisschen stärker sein. Die Lenden sind befriedigend stark. Die Kruppen sind lang und haben meist die gewünschte Lage. Die Qualität des Beinwerks ist gut. Das Vorderbein ist von vorn gesehen überwiegend korrekt gestellt, eine zehenweite Stellung kommt vor. Die Stellung des Hinterbeins ist durchgehend korrekt, aber Säbelbeinigkeit kommt in circa einem Drittel der Fälle vor.
Die Fohlen zeigen überwiegend guten Schritt: kräftig mit viel Länge. Der Trab lässt ein ziemlich einheitliches Bild erkennen: voll befriedigende Weite, Kraft und Körperhaltung bei befriedigender Geschmeidigkeit. Der Hinterbeingebrauch der Fohlen gibt ein wechselndes Bild ab.
Ulbe 506 (Anders 451 x Anton 343)
17 Fohlen gekört
Die befriedigend entwickelten Fohlen von Ulbe 506 haben lange Linien, meist eine befriedigende Rumpflage und dürften regelmäßig hochbeiniger sein. Was die Rasseausstrahlung angeht, haben die Fohlen auffallend edle Köpfe und eine leichte Kopf-Halsverbindung. Die Hälse haben befriedigende Länge, könnten aber vertikaler platziert sein. Die Schulterlage ist überwiegend ausreichend schräg. Der Rücken könnte regelmäßig stärker sein. Die Lenden sind durchweg befriedigend stark. Kruppenlänge und –lage sind durchschnittlich. Das Beinwerk ist hart. Der Vorderbeinstand ist von vorn betrachtet korrekt, eine zehenweite Stellung kommt manchmal vor. Die Stellung des Hinterbeins ist überwiegend korrekt, eine säbelbeinige Stellung kommt in circa einem Drittel der Fälle vor. Die Fohlen schreiten durchweg kräftig und zeigen meist viel Länge im Schritt. Der Trab gibt ein wechselndes Bild, was Raumgriff, Kraft und Hinterbeingebrauch betrifft. Die Fohlen traben mit befriedigend aufgerichteter Körperhaltung und voll befriedigender Geschmeidigkeit.
Yme 507 (Tsjalle 454 x Bente 412)
43 Fohlen gekört
Yme 507 hat eine Gruppe befriedigend entwickelter, lang linierter, häufig etwas kurzbeiniger Fohlen mit einem regelmäßig bergab gelagerten Rumpf. Die rassetypischen Fohlen fallen durch ihre sprechenden Köpfe und schöne Front mit langen Hälsen und vertikaler Halsrichtung auf. Die Schultern sind überwiegend schräg gelagert. Ein weicher Rücken kommt regelmäßig vor. Die Lenden sind überwiegend gut angeschlossen. Die Kruppe ist meist abfallend, aber auch Kruppen mit einer gewünschten Lage kommen vor. Die Kruppen haben überwiegend befriedigende bis voll befriedigende Länge. Das Beinwerk ist voll befriedigend hart. Die Vorderbeinstellung in Vorderansicht ist meist korrekt. Dies gilt auch für die Stellung der Hinterbeine in Seitenansicht. Der Schritt hat meist befriedigende Länge und ist voll befriedigend kräftig. Die Fohlen traben einheitlich mit Raumgriff, Kraft, einer aufwärts gerichteten Körperhaltung und viel Geschmeidigkeit. Das Hinterbein wird überwiegend befriedigend unter den Körper gesetzt.
Willem 508 (Hette 481 x Folkert 353)
8 Fohlen gekört
Die Fohlen von Willem 508 sind voll befriedigend entwickelt und häufig hochbeinig. Das Rumpfmodell und die Rumpfrichtung lassen viel Variation erkennen. Die gute Rasseausstrahlung beruht auf edlen Köpfen, einer überwiegend leichten Kopf-Halsverbindung und langen, vertikal platzierten Hälsen. Die Schulterlage ist überwiegend durchschnittlich. Die Rücken ist häufig weich, und die Lenden geben ein wechselndes Bild: sowohl weich als auch straff kommen vor. Die Kruppenlage ist meist durchschnittlich, und die Kruppen haben meist voll befriedigende Länge. Das Beinwerk hat befriedigende Qualität. Die Vorderbeinstellung von vorn betrachtet ist bei allen Fohlen korrekt. Das Hinterbein ist in der Hälfte der Fälle (sehr) säbelbeinig. Der Schritt hat befriedigende Länge, könnte aber deutlich kräftiger sein. Auch im Trab gilt, dass die Fohlen sich kräftiger und mit mehr Raumgriff bewegen sollten. Die Körperhaltung im Trab ist häufig niederwärts. Die Fohlen zeigen viel Geschmeidigkeit. Der Hinterbeingebrauch gibt ein wechselndes Bild. Von Willem 508 wurden relativ wenige Fohlen gekört, dies muss bei der Interpretation des Berichts berücksichtigt werden.
Hinweis: Mit Kruppenlänge wird die anatomische Länge vom Hüftbein bis zum Sitzbein bezeichnet.