
Dieses Wochenende liegt die Dezember-Phryso auf der Matte, in die ein Interview mit Murk de Jong aus Tjalleberd aufgenommen wurde. De Jong ist stolzer Züchter: aus seiner ‚Fan Pier’s-hiem‘-Zucht gingen bereits der Stammbuchhengst Waander 512 (Loadewyk 431) und die Spitzensportstute Weri fan Pier’s-hiem Ster Sport AAA (Wytse 462) hervor.
Doaitsen 420-Blut
Das Pier in ‚Pier’s-hiem‘ bezieht sich auf den Vater von Murk de Jong und auf seinen ältesten Sohn. Weri fan Pier’s-hiem (Wytse 462 x Doaitsen 420) wurde Anfang Oktober von Reiterin Sietske Brouwer zum K&PP Championat der sechsjährigen Stuten geritten. Die talentierte Stute absolvierte zuvor eine ABFP-Prüfung mit Kenna Bakker im Sattel mit einer Supernote von 87 Punkten, mit einer Neun im Trab. Murk de Jong hätte gerne etwas mehr Temperament bei Friesenpferden. Er sagt: „Deshalb habe ich mich bewusst für Doaitsen 420 für meine Stuten entschieden. Das sind Pferde mit Pep, sie haben oft das gewisse Extra, das man für die höhere Dressur braucht. Ich habe auch Hengste wie Gerben 479 und Sake 449 wegen des Doaitsen 420-Bluts ausgewählt. Das Stammbuch ist durch Pferde mit gutem Charakter groß geworden, aber für die Zukunft und für den Sport auf höherem Niveau braucht man Pferde mit Pep.“
Doppelte Linienzucht
Murk hat seine Kenntnisse der friesischen Stutenstämme genutzt, um den Hengst für die Stute Sigrid Ster (Beart 411) auszuwählen, die er als Dreijährige bei einem Händler erworben hatte. Für Sigrid wählte er Loadewyk 432, und passte so die ‚doppelte‘ Linienzucht auf Stamm 38 und Stamm 50 an, um starke Gene zu verankern. Aus dieser Kombination wurde Waander 512 gekört. Eine Halbschwester von Waander 512 diente als Leihmutter für den Embryo aus Waander 412 und Weri, woraus in diesem Jahr ein Stutfohlen geboren wurde: Sweltsje fan Pier’s-hiem. Weri selbst ist für das nächste Jahr tragend von Wolter 513.
Verwandtschaft
„Ich habe einmal eine Annonce gelesen, in der es hieß: ‚Züchten ist Denken in Generationen‘. Das ist mir im Kopf geblieben. Es ist wichtig, über Generationen hinweg zu schauen, um dorthin zu gelangen, wo man sein möchte. Zucht ist nicht die Summe der Qualitäten von Hengst und Stute. Eine Idee kann man schon haben, aber man muss immer abwarten, was herauskommt. Die Verbesserung geschieht in kleinen Schritten, und als Züchter muss man an seinen eigenen Prinzipien festhalten“, ist die Meinung von De Jong. Schon früh beschäftigte er sich mit Verwandtschaft: „Inzucht ist nur eine Zahl für ein Pferd. Verwandtschaft sagt viel mehr über die gesamte Population aus. Man sieht, dass der Verwandtschaftsgrad nur noch zunimmt, was besorgniserregend ist. Als Stammbuch ist es ziemlich schwierig, etwas dagegen zu tun, weil die meisten Züchter kurzfristig denken. Es gibt auch jetzt Möglichkeiten, unverwandt zu züchten, aber das muss auch in Zukunft eine Option sein“, so De Jong abschließend.