Heike Y. Ster ist eine Stute mit einer besonderen Abstammung und daher für die Zucht interessant. Die elfjährige Heike ist eine Tochter von Fabe 348 aus der Ster Preferenten Yfke Dymphie (Karst 362), was einen Verwandtschaftsgrad von gerade 15,8 Prozent ergibt. Der Besitzer fragt das Phryso Zuchtberatungsgremium, bestehend aus den erfahrenen Züchtern Jelly Veltman, Willem Lokhorst und Obe Mous um züchterischen Rat.
Wenig verwandt
Heike ist tragend von Waander 512, das Fohlen wird Anfang August erwartet. Willem findet die Wahl von Waander 512 nicht verkehrt: „Der Hengst ist elegant gebaut mit einem edlen Kopf, das kann diese Stute schon gebrauchen. Nach dem Betrachten der Fotos und den weiteren Informationen über die Mutterlinie und Körungsergebnisse bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Stute mehr Eleganz haben dürfte, ein etwas längeres Vorderbein, mehr Rasse und einen schöneren Kopf. Bezüglich der Blutführung passt natürlich fast alles, Inzucht und Verwandtschaft sind sehr niedrig.“ Jelly schlussfolgert weiter, dass fast jeder Hengst zu der 1,62 m großen Heike passt, auch angesichts der Tatsache, dass die Stute für frei erklärt wurde vom Zwergwuchs- und Wasserkopfgen: „Selbst mit nah verwandten Hengsten bleibt der Verwandtschaftsgrad unter dem Durchschnitt. Das Einzige, was der Besitzer zu verbessern wünscht, ist die Eleganz. Das ist ein etwas schwieriger Begriff. Das ist mehr das Gesamtbild, die Ausstrahlung des Pferdes. Das muss man beim Tsjerk 328- und Jochem 259-Blut suchen.“ Obe Mous ist der Meinung, dass Op de Hoek bei solch einem späten Fohlen besser dieses Jahr überschlagen sollte: „Und dann im nächsten Jahr früh mit der Besamung beginnen.“
Blutführung
Auch Jelly findet Waander 512 eine hervorragende Wahl: „Das ist ein Hengst, der Eleganz, Rasse und Leichtigkeit ausstrahlt. Wenn dieses Fohlen anspricht, würde ich einfach Waander 512 wieder einsetzen. Selbst würde ich auch Loadewyk 431, den Vater von Waander 512, in Erwägung ziehen. Mit beiden Hengsten bekommt das Fohlen einen niedrigen Verwandtschaftsgrad von 16,6 Prozent. Aber indem man Loadewyk 431 selbst einsetzt, hält man die Blutführung frei von dem einflussreichen Beart 411. Außerdem ist das ein sehr fein und rassig gebauter Hengst, und er ist noch da.“
Abwägung
Jelly schließt sich Willem Lokhorst an: „Wenn man die besondere Blutführung verlässt und sich rein auf die Fotos von Heike Y fokussiert, dann würde man die Stute verbessern wollen in ihrem Rahmen, Rechteckmodell, mehr Vorderbeinlänge, Rassetyp und Eleganz.“ Jelly und Willem kommen dann bei denselben Hengsten an: Epke 474 und Jehannes 484. „Epke 474 ist ein rassiger Hengst mit langem Vorderbein, gibt schöne Köpfe. Dieser Hengst kann Typ und Rasse schnell verbessern und ist korrekt gebaut“, sagt Willem. Jelly fügt an: „Leider verstärkt er die besondere Blutführung von Heike Y nicht, denn Epke 474 ist ein Beart-Sohn. Jehannes 484 oder sein Sohn Auwert 514 scheinen mir auch ein schönes Match, um Bau und Rasse zu verbessern. Das ist einen andere Abwägung als die unverwandte Blutführung, die man dann trifft, aber das macht die Zucht auch so vielseitig.“
Reaktion
Jacob op de Hoek sagt in Reaktion: „Sehr interessant zu lesen. Loadewyk 431 finde ich bestimmt eine Erwägung wert, so wie Jelly es sagt: Jetzt gibt es ihn noch. Wir warten das Waander 512-Fohlen ab, es muss erstmal auch gesund zur Welt kommen.“